Beiträge von Nicafe

    Grundsätzlich hast Du natürlich Recht. Wir als Kunden haben natürlich ein Anrecht auf ordentliche, gute, pünktliche, umfassende Bedienung und die Einhaltung von Zusagen wie Lieferterminen usw. Jeder einzelne Kunde ist für sich natürlich immer der Wichtigste. Das meine ich nicht negativ, das ist grundsätzlich so, und wenn man dann wie wir ein Auto in der 40 - 50 T€-Klasse kauft, dann liegt Messlatte des Anspruchsdenkens vielleicht noch ein wenig höher. Das ist ganz natürlich, das ist in Ordnung, das ist gut so.


    Ich sehe das aus beruflicher Sicht aber auch von der anderen Seite: Versetzen wir uns aber mal in die Lage des Herstellers und wählen das Beispiel des PHEV-Problems mit dem fehlerhaften Akku. Da war die Rede davon, dass bis August 2020 irgendwas um die 33.000 Autos produziert waren. Die hatten alle einen völlig unterschiedlichen Auslieferungsstatus, teils waren sie noch im Werk in Valencia, teils in den Zwischenlagern Antwerpen oder Koper, teils bei den Händlern. Alle diese Autos durften mit monatelanger Verzögerung nicht ausgeliefert werden. Ein Teil der Fahrzeuge war aber auch schon beim Kunden, diese durften dann nicht aufgeladen werden.


    Unzufriedenheit pur, aber nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Händler. Das Geld für die produzierten und auf dem Transportweg befindlichen Autos war von Ford bereits beim Händler abgebucht, aber an den Kunden durfte das Auto nicht ausgeliefert werden. Wahnsinn. Da fehlten dem Händler sehr schnell einmal dicke dicke Beträge auf dem Bankkonto. Auch das muss man sich vor Augen halten. Hinzu kam Corona, geschlossener Verkauf, usw. Null Geldeingang.


    Aber alle diese 33.000 PHEV-Kunden europaweit haben natürlicher und berechtigterweise größtes Interesse an Informationen. Alle diese Kunden melden sich jeden Tag beim Händler und sind unzufrieden, weil Ford keine Antwort geben kann, wie es weiter geht. Dann melden sie sich im Kundencenter, aber auch da gibt es , wenn überhaupt, nur wenig zufriedenstellende Antworten. Zu diesen 33.000 PHEV-Fahrern kommen viele Zigtausend Kugas mit anderen Motoren, und viele Zigtausend Kunden mit Fiestas, Mondeos, Pumas, usw.


    Die Normal-Anfragen zigtausender Leute nach Lieferzeit, Stand des Produktionsstatus, warum habe ich noch keine Ordernummer oder eine VIN, usw. sind ja vielleicht noch vom Kundenzentrum zu bewältigen. Aber wenn dann eine besondere Situation wie zum Beispiel das Batterieproblem eintritt und weitere tausende Leute jeden Tag anrufen oder E-Mails schreiben und Infos wollen, dann geht das zumindest nicht in der Geschwindigkeit, wie wir als Kunden das uns wünschen. Sei es, weil man wie in der Anfangsphase des Batterieproblems wirklich nichts wusste, sei es weil man wegen Maulkorb nichts sagen durfte, weil zum Beispiel noch keine offizielle Mitteileung raus war, sei es, weil die Leute überlastet sind.


    Und seid mir bitte nicht böse, aber alle diese Leute, die dort permanent und alle paar Tage und immer wieder wegen einer Überschreitung der Lieferzeit von wenigen Wochen anrufen, werden irgendwann das System überlasten. Natürlich sind wir alle ungeduldig und wollen unser Auto haben, aber der Anfangs-Post von fraggie hat doch gezeigt, dass der Händler immer irgendwo auf demselben Informationsstand war wie Köln. Und wenn ein mehr oder weniger guter Kontakt zum Händler besteht, dann nerve ich doch nicht noch zusätzlich das Kundendienst-Zentrum, zumal ich doch weiß, dass nichts anderes dabei herauskommt.


    Und nebenbei: Nicht nur wegen der Arbeitsbelastung, die ich dem Händler und dem Kundendienstzentrum zusätzlich aufürde wäre mir meine eigene Zeit und mein Nervenkostüm zu schade dafür. Ich kann von mir berichten, dass ich von meinem Händler bei wichtigen (!) Änderungen des Produktions- und Lieferstatuts unaufgefordert per Mail oder WhatsApp oder Telefonat benachrichtigt wurde, und das hat mir vollkommen ausgereicht. Wie sagte mein Händler zu mir: "Lass die Leute in Köln in Ruhe, die sind nur noch genervt, haben schlechtere Infotmationen und vertrösten dich".

    Im Spätsommer und Herbst 2020 waren zum Beispiel die Anhängerkupplungen Mangelware. Da wurde alle Autos, die eine bestimmte Anhängerkupplung wollten (ich glaube, die abnehmbare war es), um Wochen nach hinten geschoben.


    Genauso hieß es eine Zeitlang, dass die Vignales später gebaut würden, warum auch immer ... Es gibt aber auch viele wenig fundierte Spekulationen.


    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Ford oder irgendein anderer Autohersteller jedem Kunden im Detail erläutert, weshalb sein Auto pünktlich geliefert wird oder eben nicht.

    Ich hab das Kundendienst-Zentrum zu keinem Zeitpunkt kontaktiert, weil ich zu jeder Zeit gute Händler-Informationen hatte und darüber hinaus einen kostenlosen Kuga-Leihwagen für die Zeit der Lieferverzögerung des PHEV.


    Aber was ich nicht so recht verstehen kann: Du beschwerst dich darüber, dass dein Kuga vielleicht einen Monat später kommt. Okay. Hab ich bis dahin soweit verstanden.


    Vielleicht hast du mitbekommen, dass einige Leute hier im Forum ein halbes bis fast ein ganzes Jahr auf ihren Kuga warten mussten? Mein Kuga beispielsweise war ursprünglich zur Auslieferung geplant Ende August 2020. Dann kam der Auslieferstopp. Im Dezember war noch der Akkutausch für Ende März vorgesehen, Auslieferung dann im April. Das wären acht Monate gewesen.


    Glücklicherweise stand mein Kuga rein zufällig noch in Valencia, sodass der Akku dort getestet werden konnte und eine Auslieferung Mitte Januar möglich war. Waren dann nur fünf Monate.


    Aber es war mir egal. Ich hatte einen kostenlosen Leihwagen, und den hätte ich auch bis zum Sanktnimmerleinstag gefahren.


    Die von dir reklamierten vier Wochen stehen vor diesem Hintergrund in keiner Relation, auch wenn es noch so ärgerlich ist.


    Aber zum Kundenzentrum kann ich leider nix sagen, diese deine Wallung habe ich mir erspart.

    Hallo Jörg,


    Du hast meine vollkommene Zustimmung. Der Kuga, auch der PHEV, ist ein hervorragendes Auto. Ohne Einschränkung, ich habe an meinem Kuga absolut nichts zu meckern. Betonung auf subjektives Empfinden!


    Dass ein hinsichtlich der Antriebstechnologie von der Pieke auf völlig neues Auto in den ersten Monaten und vielleicht auch ersten Jahren Anlaufschwierigkeiten und Kinderkrankheiten hat, sollte allen Beteiligten hoffentlich klar sein. Das betrifft aber nicht nur Ford, wie wir alle jeden Tag hier im Forum feststellen.


    Und blenden wir nun einmal die Thematik Akku-Austausch (an der Ford in dieser Tragweite keine Schuld trägt) aus, dann sind es tatsächlich keine weltbewegenden Dinge, die nicht in den Griff zu bekommen sind. Und Ford hat viele Dinge schon in den Griff bekommen und wird auch die restlichen Dinge in den Griff bekommen.


    Ja, auch die Auslieferung meines PHEV hat sich um fast ein halbes Jahr verzögert. Aber mir persönlich ist es lieber, dass in einem Fall wie fehlerhaften Akkus die Reißleine gezogen wird und der Kunde letztlich ein gutes, ausgereiftes, überprüftes und letztlich sicheres Auto bekommt. Ich kann auch aufgrund der ganzen Maßnahmen, die einerseits von Ford und andererseits von meinem Händlers ergriffen wurde, keinen Grund zur Beschwerde abgeben. Man stelle sich vor, Ford hätte nix gemacht ... Wie würde man sich dann den Mund darüber zerreißen.


    Als ich meinen S-Max bekam war er bereits viele Jahre auf dem Markt und ich hatte mit Baujahr Herbst 2009 eines der letzten Modelle MK 1 vor dem Facelift. Man sollte also meinen, dass er ein ausgereiftes Auto war. Aber im Vergleich mit dem S-Max, der vom ersten Tag an und bis zuletzt immer wieder dieselben kleinen bis sehr großen Zipperlein hatte, bin ich nach ingesamt 3 Monaten Kuga (Leihwagen und mein eigener) mehr als rundum zufrieden. Wenn der Kuga weiterhin so garkeine Probleme macht wie in den letzten Wochen, dann sage ich: Alle Achtung Ford, meinen größten Respekt. So wenige Probleme wie mit dem Kuga hatte ich in den ersten Lebenswochen ganz gewiss noch mit keinem anderen neuen oder gebrauchten Auto, privat wie dienstlich, und es waren nicht wenige Autos.


    Gruß


    Niko

    Und mal so nebenbei, in was für Gegenden lebt Ihr, dass da Leute was in den Tank schütten, was da nicht rein gehört?

    Das hat wohl mit der Gegend nix zu tun. Chaoten gibt es überall, die Motivation ist unterscheidlich. Ob jetzt Schabernack in der Walpurgisnacht oder bewusste Sabotage. Das habe ich in Rheinland-Pfalz genauso erlebt wie in NRW oder in Bayern. Gottseidank nur einmal an meinem eigenen Auto.


    Zucker, Senf, Ketchup, habe ich alles schon in diversen Tankstutzen gesehen. Mal abgesehen davon, dass jemand den Schlauch vom Abzapfen neben dem Auto vergessen hat. Oder weil er abhauen musste.

    Gar nicht nachvollziehbar ist für mich, dass es der PHEV ja hat

    Beim PHEV besteht (theoretisch) die Möglichkeit, über lange Zeit rein elektrisch zu fahren, ohne dass Benzin verbraucht wird. Weil Benzin aber altert und mit Zeitablauf seine Qualität verliert, meldet sich der Bordcomputer, wenn er meint, das Benzin sei zu alt (ein halbes Jahr? ein Jahr? Keine Ahnung) und frisches nachgetankt werden muss.


    Das Alter des Benzins erkennt er daran, wann der letzte Tankvorgang war. Und dies wiederum daran, wann die Tankklappe zuletzt geöffnet wurde. Bei jedem Druck auf die Taste für die Tankklappe wird der Zähler zurückgesetzt.


    Ich habe mir damals ernsthaft Gedanken gemacht über die fehlende Verriegelung der Tankklappe. Eigentlich wollte ich anfangs den Diesel haben, und hatte schon mit der Werkstatt geprochen, ob die Verriegelung nachrüstbar wäre. Es hätte wohl einigen Aufwand bedeutet, grundsätzlich wäre es machbar.


    Aber tatsächlich hat bei mir die Entscheidung pro/contra Kuga wegen dieses Kriteriums (und noch ein paar anderen vermeintlichen Kleinigkeiten) auf der Kippe gestanden.

    Ich hatte das bezogen darauf, dass Dein Auto im Januar geliefert wurde. Zu diesem Zeitpunkt konnte es noch nichts vom Update wissen ...


    Aber zwei Tage für dieses eine Update ist schon etwas sehr lange, da hast Du schon Recht. Wenn es denn das Einzige Update ist?

    Der verschließbare Tankdeckel war auch mein großes Manko, das war fast das Zünglein an der Waage in meiner Entscheidung pro oder contra Kuga. Kurioserweise haben andere Ford-Modelle (wie z. B. der S-Max, aber auch andere) sehr wohl den (per Zentralverriegelung) abschießbaren Tankdeckel, das war ich jahrelang so gewöhnt.


    Bei der Präsentation des Kuga auf der IAA 2019 in Frankfurt hatte ich zufälligerweise neben dem Fahrlichtschalter die Taste für das Öffnen des Tankdeckels gesehen und war erfreut. Beim Nachforschen kam ich zum Ergebnis, dass diese Funktion aber aus bestimmten Gründen nur der PHEV hat.



    Die Information, dass man nichts in den Tank hineinschütten kann, ist falsch. Jeder Stutzen jedes Reservekanisters passt, wie oben schon angesprochen, in die Tanköffnung, das habe ich vorher ausprobiert. Sowohl die Kunststoffteile der Billigkanister als auch die Blech-Stutzen der 20-Liter-Armee-Kanister. Ich habe sowohl den Leih-Kuga (Eco-Boost-Benziner) wie auch meine eigenen (PHEV) schon mit Kanister betankt, und zwar jeweils ohne den Stutzen aus dem Kofferraum zu benutzen. Das System ist also alles andere als ein Schutz vor Sabotage.