für deine Werkstatt billiger
Die Arbeitsstunde für ausgebildetes, fachlich qualifiziertes Personal kostet ein Unternehmen mittlerweile je nach Gewerbe inclusive der Lohnnebenkosten irgendwas um die 35 oder 40 €. In meinem persönlichen Bereich (Industrie in Rheinland-Pfalz) sprechen wir in der offiziellen Statistik von derzeit 39,86 €, in der täglichen Praxis (Tariflöhne, Vertrag mit zusätzlichen übertariflichen Lohnbestandteilen, Meisterlohn, usw.) liegen wir teilweise deutlich höher. Das wird im KFZ-Gewerbe nicht weltbewegend anders sein. Hinzu kommt der Einsatz bzw. die Abschreibung von Werkzeugen, Prüfgeräten, Energie, Raummiete, Finanzierung und Leasing für das Equipment , usw. Wie liegen derzeit die AW-Stundensätze? 120,00 €? 130,00 €? 140,00 €?
Und ob ich als Werkstattbesitzer den Mechatroniker und den Meister nun erst einmal stundenlang am BMS herumwerkeln lasse, Batterien austausche, mehrfach Fehlersuche betreibe, viele einzelne Werkstatt-Termine vereinbare, jeder für sich mit riesigem Verwaltungs- und Abrechnungsaufwand verbunden, usw. und somit Lohnkosten im dicken vierstelligen Bereich produziere, welche ich aber wiederum von Ford nur anteilig erstattet bekomme, zusätzlich den Kunden und alle nachfolgenden Kunden unnötig warten lasse und vertrösten muss, liegt in der Denkweise der Werkstatt begründet. Und das alles für einen blöden BMS, der in unserem Fall ja letztlich doch die Wurzel des Übels war und irgendwann sowieso hätte ausgetauscht werden müssen. Bis dahin habe ich wahnsinnige Lohn-, Material-, Geräte- und Verwaltungsten kosten verblasen, lege ganz sicher Geld aus meiner eigenen Tasche drauf, habe schlecht gelaunte Kunden, die vielleicht nie mehr wieder kommen werden ...
Dann tausche ich das Ding doch besser sofort raus. Auto rein, keine halbe Stunde Arbeit (incl. Fahzruegwäsche), Kunde kann bei einem Kaffee drauf warten, kein Leihwagen erforderlich, minimalste Kosten, Kunde zufrieden, der nächste Kunde bitte ...
Stellt sich die Frage, was unter dem Strich dann "billiger" ist.