Beiträge von Nicafe

    Zudem bieten ja viele Hersteller noch Diesels an, es gibt glaube ich (müsste ich jetzt echt suchen) nur ein Hersteller der komplett auf Diesel verzichten will ab 2022 und ich meine das war Volvo.

    Den Diesel wird es sicherlich noch zehn Jahre und mehr geben, zumindest ab der Mittelklasse aufwärts, für die Vertreter- und Manager-Autos. Für die Langstreckenfahrer ist der Diesel mit großem Abstand das wirtschaftlichste Auto.


    Das wissen aber auch die Autobauer: Einen Audi-Vertriebsleiter hatte ich bei der Neuwagenvorstellung des e-tron gefragt, wie ich es denn mit einem reinen E-Auto innerhalb von gut knapp sieben Stunden schaffe, 960 km (!!!) runterzureißen. Seine Antwort war: "Das ist unmöglich. Sie werden noch auf sehr lange Zeit einen Diesel fahren."


    Nur mal ein Beispiel: kommenden Dienstag habe ich gegen 8:00 Uhr einen Baustellen-Termin in Castrop-Rauxel, 265 km. Keine Lademöglichkeit, weil in der Pampa. Von dort fahre ich weiter zum Kundentermin nach Münster/Westfalen, weitere 90 km. Keine Lademöglichkeit, weil Laternenparken. Anschließend gehts zum Kunden nach Bielefeld, 110 km. Theoretisch Lademöglichkeit, wenn die Wallox des Kunden frei wäre und nicht eines seiner Firmenfahrzeuge dranhängt; bei einem Kunden bettele ich aber nicht, ob ich laden kann. Und dann wieder retour nach Hause, 380 km. In Summe 835 km. Mit dem Diesel? Kein Problem, sogar ohne Tankstopp. Mit dem E-Auto? Wenn es denn an allen meinen Zwischenstopps Lademöglichkeiten gäbe, wäre das ebenfalls kein Problem.


    Für mich und meine Firma ist klar: Bevor der letzte DIesel von irgendwelchen Produktionsbändern läuft, werde ich ihn kaufen.

    Im Auto muss es warm sein. Da schei... ich auf ein paar Km mehr oder weniger.

    Das denke ich auch.


    Vor allem will ich gemütlich im Auto sitzen und Bewegungsfreiheit haben, also nicht wie ein Eskimo in dicke Winterjacken eingezwängt sein. Bereits in meinen Fahrstunden (November/Dezember1983) hat meine Fahrlehrerin allergrößten Wert darauf gelegt, dass die Fahrschüler bequem im Auto sitzen und deshalb vor dem Einsteigen die dicke Jacke auszuziehen.


    Ich hatte heute früh schon begonnen, Dir zu antworten, musste dann aber abbrechen. Vieles wurde in der Zwischenzeit auch schon gesagt, was sich in meinen Worten wiederholt, aber dennoch möchte ich auf Deinen Post reagieren:


    Vorab: Die von Dir benannten Themen wurde bereits sehr häufig im Forum angesprochen und ausführlich erläutert. Deshalb möchte hier nur ganz kurz noch einmal Deine Probleme ansprechen:


    Reichweite:

    Die angezeigten Reichweiten sind eine Prognose des Bordcomputers auf der Grundlage des Durchschnittsverbrauchs (Strom und Benzin) der letzten Fahrten, aber auch unter Berücksichtigung zum Beispiel der Witterungsbedingungen. Wenn Du die von Dir beschriebenen Geschwindigkeiten 100 - 140 km/h fährst und der Kuga bei den winterlichen Temperaturen draußen übernachtet bzw. geladen wird, dann sind die angezeigten Reichweiten von "nur" 40 km sehr normal und kein Grund zur Reklamation. Im Sommer und mit ruhigeren Strecken geht auch Dein Kuga auf 60 oder auch mal 65 km angezeigte Reichweite. Sogar höhere Werte sind hier im Forum beschrieben. In erster Linie ist das Einsatzgebiet maßgeblich. Der PHEV (egal welcher Hersteller) mag, was die Reichweite angeht, nun einmal keine schnelle Autobahn!


    EV-laden:

    Der Benzinmotor treibt beim EV-laden den E-Motor an und benutzt ihn als Stromerzeuger. Die Benziner-Leistung muss dabei verteilt werden auf den Antrieb der Räder und den Antrieb des E-Motors. Je schneller du fährst (100/120/140 km/h), um so mehr Leistung muss der Benziner für den Antrieb der Räder eines 2-Tonnen-Autos zur Verfügung stellen, und um so weniger bis hin zu Null-Leistung bleibt übrig zum Laden. Es wird bei kurzzeitigen ganz hohen Leistungsanforderungen (z. B. beim Beschleuinigen zum Überholvorgang auf der Autobahn) sogar beim EV-laden Strom verbraucht, weil der Benziner alleine nicht genug Kraft bereitstellen kann. Auch das ist logisch, auch das ist normal und nicht zu beanstanden.


    500 km:

    Bei Einsatz des Kuga-PHEV in der Stadt und bei Überlandfahrten sind durchaus Reichweiten von 700 - 750 km drin. Wenn ich große Reichweiten brauche, fahre ich grundsätzlich im ECO-Modus, bei Geschwindigkeiten bis etwa 70 km/h in EV-jetzt, über 70 km/h in EV-später. So sind auch Autobahnstrecken von 600 km und mehr mit einer Komplettladung Energie (Strom und Benzin) drin, mit Geschwindigkeiten von maximal 130 - 140 km/h. Wenn ich unbedingt will, fahre ich Tank und Akku aber auch in 300 km leer ... Das ist aber bei jedem Auto so, egal ob Verbrenner oder Hybrid oder reines E-Auto, wenn es nicht bestimmungsgemäß eingesetzt wird.


    Alle 2 Tage laden:

    Was heißt alle 2 Tage? Wernn ich nur 10 oder 15 km am Tag fahre, dann lade ich auch mal nur alle drei Tage. Wie lang sind deine täglichen Fahrstrecken? Wie ist Dein Fahrprofil (Stadt/Land/Autobahn, plattes Land oder bergig, alleine oder vollgeladen mit 4 Personen ...)? Ich für meinen Kuga kann sagen, dass ich mit den täglichen Fahrstrecken im Stadtverkehr von insgesamt 25 - 50 km immer mit einer Akku-Ladung hinkomme, aber immer im Bewusstsein, dass ich täglich lade! Und wenn es dann doch mal auf die Autobahn geht, dann wird es mit dem Strom schon mal ganz knapp. So fahre ich oft wochenlang nur elektrisch, ohne dass der Benziner zugeschaltet wird. Mein Kuga hat nun 18.000 km runter, davon über 11.000 km rein elektrisch. Die restlichen ca. 7.000 km waren Langstrecke (Urlaubsfahrten, Verwandtschaftsbesuch, Dienstreisen), bei welchen der Benziner dann eingesetzt wurde. Aber immer im Bewusstsein, dass die Energieffizienz massiv leidet.


    Einsatzgebiet des PHEV:

    Die Kurzstrecke von ca. +/- 50 km zwischen zwei Lademöglichkeiten ist das einem PHEV angedachte Einsatzgebiet. Die häufige Langstrecke kann nicht sein Spezialgebiet sein, da ist der PHEV das völlig falsche Konzept. Das kann dann nur in die Hose gehen. Ich würde sagen, da hast Du völlig falsche Vorstellungen vom Einsatzgebiet eines PHEV und/oder wurdest absolut falsch beraten.


    ... was das Auto verspricht ...

    Für alle diese Dinge, über die Du Dich beschwerst, kann der Kuga aber nichts für. So wie Du es beschreibst verhält sich der Kuga absolut so, wie sich ein PHEV nur verhalten kann. Da werden die Werkstatt und/oder der Hersteller nichts dran drehen können. Wenn Du mehr verlangst, musst Du Dir ein anderes Motorenkonzept zulegen. Und dich vorher richtig informieren, aber nicht hinterher beschweren ...

    Ich erinnere mich noch an die Einführung des Katalysators. In USA und China war es kein Problem diese Fahrzeuge zu liefen.

    Da hast Du Recht. Ich erinnere mich aber auch an den ganzen Ärger und die Schäden, die die ersten geregelten Kats hierzulande herstellerübergreifend verursacht haben.


    Klar, in den USA, wo die Autos gemütlich mit 110 km/h über die Highways lullen, da war das kein Problem. Anders aber bei uns: Ich hab mit dem Opel Omega 2,0 von Baujahr 1986 im Außendienst sehr schnell zwei Kats regelrecht verbrannt, fast das Auto abgefackelt. Auch damals wurde bei Opel, VW und Mercedes wie eben zuletzt beim Kuga PHEV-Akkuproblem zuerst mit Wärmeableitung und zusätzlichen Blechen usw. experimentiert. Brachte aber nix, also haben wir den Omega zurückgegeben und einen neuen Omega ohne Kat bestellt. Der lief dann 430.000 km ohne Probleme. Unkaputtbar.


    Die Funktionsfähigkeit der Technologie hängt halt immer sehr eng mit dem Einsatzzweck zusammen. Und das ist mit E-Autos, Hybriden usw. genauso. Betrachtet man den Gesamt-Lebenszyklus eines Autos von der Entwicklung über die Markteinführung und vier bis sechs Modelljahrgänge, dann haben alle Autohersteller das Problem, dass sich in unserer schnelllebigen Zeit die technischen, vor allem aber die politischen Rahmenbedingungen so schnell ändern können, schlimmstenfalls mit jedem Regierungswechsel, so dass man mit den Entscheidungen für oder wider eine Technologie schon einmal krass daneben liegen kann und schließlich gegensteuern muss.


    Das ist zwar das allgemeine Geschäftsrisiko eines Automobilherstellers, aber wenn die Situation nun mal eingetreten ist ... dann heißt es: A-Karte gezogen und das Beste draus machen. Wie immer im Leben.

    35 - 49 kWh/100 km rein elektrisch

    Das halte ich unter den von Dir beschriebenen Bedingungen durchaus für möglich. Natürlich sind das bei winterlichen bedingungen nicht die optimalen Fahrzustände.


    Aber einen reinen Verbrenner fährst Du unter solchen Bedingungen auch nicht mit 5 oder 6 Litern auf 100 km. Da ist auch locker mal das Doppelte oder Dreifache drin, wenn du solche Strecken isoliert betrachtest. Beispiele gefällig? Hier einige meiner Erfahrungen aus der Vergangenheit:


    Opel Ascona 1,9 l / 75 PS Bj. 1978: Im winterlichen Stadtverkehr 8 km Stop & Go, Motor wird nicht warm, plus sonstige Fahrten: Spritverbrauch im Durchschnitt 15 - 16 Liter / 100 km, im Sommer unter optimalen Bedingungen unter 7 Liter.


    Opel Kadett 1,3 l / 60 PS Bj. 1984: täglich 8 km Autobahn / Landstraße bergauf (Höhendifferenz ca. 450 m), 2 x bergauf beschleunigen auf jeweils 120 km/h, dieselbe Strecke retour: ca. 12 Liter/100 km. Im Sommer unter optimalen Bedingungen über Land und Autobahn maximal 110 km/h: unter 4 Liter


    Opel Omega 2,5 l V6 Benziner Bj. 1994: tägliche Kurzstrecke plattes Land morgens 8 km hin, abends zurück, zzgl. sonstige Fahrten: im Winter locker 17 - 20 Liter im Durchschnitt über 75 Liter Tankinhalt hinweg (!). Nach Wohnungswechsel und täglicher Strecke nun 15 km: Verbrauch dann 14,5 Liter, mit nachgerüsteter Warmwasser-Standheizung 10,3 Liter, auf der sommerlichen Urlaubsfahrt mit ca. 7,0 - 7,5 Liter.


    Ford S-Max 2,0 CDTI Bj. 2009: Kurzstreckenfahrten im Winter mit ständigen Kaltstarts 12 - 13 Liter, im Urlaub über Land unter 5 Liter mit Reichweiten von fast 1.400 km je Tankfüllung.


    Oder aus dem LKW-Bereich: Betonmischer im Baustellenbetrieb: Schwankungsbreite je nach Baustelleneinsatz von 40 bis 170 Liter Diesel je 100 km. Das war 1975 so und ist auch 2021 noch so.


    Warum sollte der Kuga PHEV sich da anderes benehmen? Gerade die vielen Kaltstarts mit dem erforderlichen schnellen Aufheizen des HV-Akkus kosten immens viel Strom und verhageln den Durchschnitt. Deshalb ist eine einprogrammierte Abfahrtszeit mit angeschlossenem Ladekabel so wahninnig wichtig und sinnvoll.

    Rundumsorglospaket

    Wenn auch die Wirtschaftlichkeit meines Kuga sehr gut ist und ich sehr zufrieden bin möchte ich dennoch nicht vom Rundumsorglospaket sprechen:


    Am Samstag war ich ca. 300 km weit von Trier nach Mainz und zurück unterwegs, die Fahrt hatte ich hinsichtlich des Sprit- und Stromverbrauchs bereits in einem anderen Thread beschrieben. Die Hinfahrt war bei schönem und trockenem Wetter absolut unproblematisch, die Rückfahrt jedoch bei Dunkelheit, Schneeregen und kräftig mit Salz abgestreuter Straße. Entsprechend war dann nicht nur die Windschutzscheibe immer wieder versaut und musste mit dem Waschwasser gereinigt werden, sondern es waren auch die Scheinwerfer verdreckt.


    Und da habe ich die Scheinwerferreinigungsanlage doch sehr schmerzlich vermisst, denn: Die Leuchtkraft sogar der LED-Scheinwerfer ließ deutlich nach, die automatische Lichtverteilung je nach Verkehrslage funktionierte nicht mehr, das automatische Fernlicht war ebenfalls außer Funktion. Ich habe mich gefühlt wie im Ascona von 1978, es war teilweise fast wie im Blindflug, so verdreckt waren die Scheinwerfer.


    Nachdem ich dann zweimal auf Rastplätzen (bei Wind und Wetter) die Scheinwerfer wie vor 30 Jahren mit einem Lappen gereinigt hatte, funktionierte wieder alles einwandfrei. Aber nächste Woche muss ich mal eben schlappe 1200 km nach Altötting und und zurück. Mir graut schon davor, da werde ich wohl einige Lappen mehr mitnehmen müssen. Hoffentlich ist die Straße trocken ...


    Der Kuga ist mein erstes Auto seit 1994 ohne Scheinwerferreinigungsanlage. Sie war bei Bestellung im Juni 2020 noch im Ausstattungsumfang enthalten, das war mir sehr wichtig, wurde aber aufgrund der Umstellung nicht mehr geliefert. Ich habe es widerwillig und zähneknirschend akzeptiert, aber eigentlich ist die SRA bei mir ein absolutes Muss im Ausstattungsumfang. Seit Samstag weiß ich wieder einmal, weshalb. Wieder etwas gelernt ...

    Am vergangenen Samstag bin ich 2 x 150 km überwiegend Autobahn und schnelle (vierspurige) Landstraße Trier-Mainz A1 / B 50 / A 61 / A 60 und zurück gefahren, Stadtverkehr in Mainz waren nur ca. 2 x 7 km.


    Abfahrt mit vollem Akku, angezeigte elektrische Reichweite 52 km. Fahrt im Eco-Modus und EV später, im Stadtverkehr von Mainz EV jetzt. Der Tempomat stand meist auf 130 - 140 km/h, wo es erlaubt war (Geschwindigkeitsbeschränkungen plus 10 km/h). Hinfahrt nachmittags trocken, Rückfahrt bei Dunkelheit mit allem was elektrisch geht, incl. Wischer und Spiegelheizung wegen Schneeregen und Salzlake auf der Straße. Gebläse auf Automatik-Stufe 2. Innenraumtemperatur eingestellt auf muckelige 25,5 °C, Sitzheizung an, Radio auf volle Dröhnung. Ca. 40 km vor der Rückankunft zuhause habe ich auf EV Auto umgestellt, damit auch der Strom verpulvert wird.


    Ergebnis: Fast punktgenau 200 m vor meiner Haustür war der Akku leer. Der Spritverbrauch auf den gesamten 300 km laut Bordcomputer 5,5 l/100 km, rein elektrische Fahrt 97 km.


    Absolut klasse, der Kuga.

    Ich habe meinen Kuga seit Mitte Januar 2021 und bin seitdem nun fast 18.000 km gefahren, davon über 10.000 km rein elektrisch. Zum Laden hat er bisher immer nur den Ladeziegel kennen gelernt, er war bisher nie an einer Wallbox oder an einer öffentlichen Ladestation. Geladen hat er aber immer auf 100 %, es sei denn, ich habe den Ladevorgang vorher abgebrochen.

    für mich der entscheidende Punkt, dass das Auto im „eco“ und ACC schlichtweg „smoother“ fährt, im „normal“ und ACC hat der Hund in seinem Abteil echt Probleme, die Balance zu halten…

    Dem kann ich nur zustimmern: Mit Tempomat geht nur der Eco-Modus, alle anderen Fahrmodi sind mir zu ruppig, was das Abbremsen und Beschleunigen, aber auch die Wirtschaftlichkeit angeht.


    Aber auch ohne Tempomat fahre ich sehr oft im Eco-Modus wegen der stärkeren Rekuperation, aber auch schon mal im Normal-Modus, da habe ich das Abbremsen und Beschleunigen selbst in der Hand ... äh ... im Fuß.