Die Scheinwerfer haben Kondenswasser-Öffnungen, auch um einen Luft- und Druckausgleich innerhalb des Scheinwerfers herbeizuführen. Die Rückleuchten sind im Bereich des Sitzes der Glühbirnen usw. ohnehin nicht wasserdicht. Durch diese Öffnungen wird bei hoher Umgebungs-Luftfeuchtigkeit zwangsläufig dieselbe auch im Scheinwerfer vorhanden sein.
Bei Temperaturänderungen wie gerade derzeit (Tagestemperaturen an die 30°C, nachts unter 10°C) entsteht physikalisch bedingt Kondenswasser, welches sich überall im Scheinwerfer niederschlägt, an den Reflektoren wie auch außen am Gehäuse, auch an den Leuchtmitteln. Dieses Kondenswasser verschwindet aber innerhalb kürzester Zeit durch Verdampfung, wenn das Fahrlicht eingeschaltet ist durch die Erwärumung des Scheinwerfer-Innenraums. Auch hierfür werden die beschriebenen Öffnungen benötigt. Bedenken durch falsch gestreutes Licht kann man deshalb im wahrsten Sinne des Wortes zerstreuen.
Bei laternenparkenden Autos sieht man das Phänomen in der feuchten Jahreszeit in den Rückleuchten häufiger als bei Privatgaragenfahrzeugen, weil die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Fahrzeuginnenraum (wegen nasser Teppiche, Fußmatten, Polster usw.) aufgrund dauerhaft geschlossener Fenster und Türen nicht entweichen kann und sich deshalb nicht nur an den Fensterscheiben, sondern eben auch in den Rückleuchten niederschlägt. Die Lufttrocknung durch die Klimaanlage reicht nicht aus, um den gesamten Innenraum volständig aufzutrocknen.
Solange es bei "beschlagenen" Scheiben und Lampengehäusen bleibt, ist das normal, das ist in der BA beschrieben, das hat es immer gegeben, das hatte ich beim Vorführwagen Focus MK 1 schon vor Jahrzehnten, im Audi, im Opel, im VW, im Mercedes, im PKW, im LKW und sogar im Trecker von 1954 (siehe Foto oben links ...). Und so etwas sollte auch ein TÜV-Prüfer einzuschätzen wissen. Einzige Ausnahme: Es gab von Hella einmal die sogenannten DE-Scheinwerfer, ein Vorläufer der heutigen LED-Technoligie, die waren absolut wasserdicht und funktionierten sogar in der Badewanne oder im U-Boot. Aber die hatten im Scheinwerfer auch keinen Luftraum.
Nicht normal ist dagegen, wenn der Scheinwerfer nach einer Regenfahrt mit Wasser gefüllt ist á la Aquarium, hat es auch schon gegeben. Dann hatte sich tatsächlich der beschriebene Stopfen gelöst und durch die dann entstandene zusätzliche, unplanmäßige Öffnung konnte Spritzwasser eintreten. Dieses Loch hat aber nix mit der Kondenwasseröffnung zu tun.
Im Gegenteil: Bei verstärker Kondenswasserbildung könnte sogar die Kondenswasseröffnung verstopft sein ...