Wobei die Rechnung rein theoretisch ist und nicht berücksichtigt, wo und wie ich den Strom für die Aufladung durch den Verbrenner produziere ... Fahre ich auf der Autobahn bei konstanten Geschwindigkeiten dauert es x-fach so lange als innerstädtisch
Berechnungen sind meist theoreisch.
Ich schrieb ja auch, dass es lediglich eine überschlägige Berechnung ist. Verluste und Wirkungsgrade sind dabei aufgrund theoretischer Annahmen geschätzt. Allerdings kann es in der Praxis nur noch ungünstiger für das Laden mit dem Verbrennungsmotor ausgehen.
Dass die Ladegeschwindigkeit hauptsächlich von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängig ist liegt in Prinzip des leistungsverzweigten Planetengetriebes begründet. Das entscheidet ja, wieviel Leistung des Verbrennungsmotors in den Akku und wieviel auf die Straße geht. Im Stand kann soviel Leistung wie möglich für das Laden verwendet werden. Der Akku sollte dabei also am schnellsten voll werden. Allerdings läuft der Verbrennungsmotor dann nicht im optimalen Drehzahlbereich, da dieser oberhalb der maximalen Leistung von MG1 liegt. Der gesamte Benzinverbrauch wird so aber, abzüglich Verluste, für das Laden eingesetzt. Beim starken Beschleunigen, bei hohen Geschwindigkeiten und an steilen Bergen bleibt für das Laden hingegen keine Leistung des Verbrennungsmotors mehr übrig. Dafür wird jetzt aber auch keine Benzin für das Laden verbraucht. Je nach Situation arbeite MG1 dann auch nicht mehr als Generator, sondern als Motor, der sogar Strom verbraucht. Beim Verzögern oder bergab wird ein Teil der kinetischen und ggf. potenziellen Energie, auch wenn sie vorher mit dem Verbrennungsmotors aufgebracht wurde, durch MG2 wieder rekuperiert. Ein Teil des Benzinverbrauchs dient dann nachträglich doch wieder dem Laden des Akkus.
Nun gilt in der Physik ja der Energieerhaltungssatz. Energie ist also nie weg, sondern immer nur woanders. Daher ist die Fahrsituation weniger entscheident für die (zusätzliche) Benzinmenge, die für das Laden des HV-Akkus je kWh verwendet wird, als für die Zeit die für das Laden benötigt wird. Die "Verluste", also wieviel der für das Laden aufgebrachten Energie in Wärme umgesetzt wird, dürften IMHO nicht nennenswert von der Fahrsituation abhängen.
Beim Vortrieb des Fahrzeugs sieht das anders aus. Der besteht, abgesehen von der Massenbeschleunigung, nur aus Verlustleistung, vor allem aus geschwindigkeitsabhängiger. Und von der Energie für die Massenbeschleunigung bekommen wir ja dank Rekuperation beim Verzögern sogar einen erheblichen Teil wieder zurück.