Bei Akku-Ladungen werden die möglichen maximalen Ladezyklen immer in „vollen Hüben“ gerechnet; also alle Teilladungen werden auf „nominelle“ Vollladungen 0-100 % addiert, wie Kugi71/Jörg schon angeführt hat.
Nominell aber in mehrerlei Hinsicht, weil
-die Addition auf volle Hübe nur relativ ist, weil damit keine Feststellung zur Art und Weise der einzelnen Ladungen und der Leistungsentnahmen vorgenommen wird (immer Maximal-Entnahme und Maximal-Ladung oder nicht);
-jeder Hersteller die maximale Anzahl der Ladezyklen unter optimalsten Bedingungen ermittelt;
-jeder Hersteller (gilt für alle Bereiche, nicht nur Fahrzeuge) die bekannten Empfehlungen zur „Akku-Pflege“ gibt (Lagerung bzw. längerer Stillstand des Fahrzeugs in unserem Fall, Entladung nicht unter xx%, Vollladungen möglichst nur für den tatsächlichen Bedarfsfall, keine langen Standzeiten bei 100%, keine maximal schnellen Entnahmen, etc.).
Jeder Hersteller gibt natürlich gerne maximal hohe Ladezyklen an.
Ob in unserem Fall die Reserven nach oben und unten tatsächlich nachhaltig so gegeben sind, wie angenommen, können wir technisch gar nicht valide überprüfen.
Mich stimmt skeptisch, dass die Ladekurve und die Ladezeiten zwischen 85/90% auf 100% derart „schonend“ oder auch langsam/ „gepresst“ verläuft, wie sie bei einer herstellerseitigen Begrenzung der Kapazität von 100% auf bspw. nur 90% überhaupt nicht der Fall sein dürfte.
Aber zu all dem gingen/gehen die Meinungen - bisher jedenfalls - hier schon sehr auseinander.
Unbestreitbare Tatsache ist aber wohl für jeden, dass wir gegenüber den Vollstromern einen massiven Nachteil hinsichtlich des Fahrakkus haben:
Je kleiner der eingesetzte Fahrakku, desto schneller sind die vollen Hübe gegeben und desto schneller sind dann natürlich auch die versprochenen 3000 Ladezyklen erreicht.
Um es bildhaft und rechnerisch ganz einfach zu machen:
Bei einem Akku von 10 kWh gegenüber einem von 100 kWh sind die 3000 Ladezyklen dann etwa auch 10 mal so schnell „aufgebraucht“.
Wir tun deshalb schon gut daran, unseren kleinen Fahrakku möglichst pfleglich zu behandeln.
Dazu gehört für mich, keine Vollladungen auf 100%. Dabei kommt mir natürlich entgegen, dass wir’s für die rein elektrischen Kurzstrecken nicht brauchen.
Wenn wir’s bräuchten, musste ich feststellen, dass der geladene Strom von 80/85% auf 100% der „flüchtigste“ war, den man bunkern kann. In keinem Kapazitäts-Bereich ist die Ausbeute in gefahrenen Kilometern so miserabel.
Hier greift also zusätzlich der Aspekt der schlechteren Effizienz.
Wenn ich vorhersehen kann, eine Wegstrecke mit 100% Vollladung gerade noch ohne Verbrenner zu schaffen, okay. Das wäre ein Kriterium. Dann macht das ja durchaus Sinn.
Wenn der Verbrenner-Einsatz aber vorhersehbar ohnehin nicht vermeidbar ist, dann macht die Vollladung auf 100% unter beiden Aspekten - Akku-Schonung und Energie-Effizienz - überhaupt keinen Sinn mehr.
Im Winter ist’s natürlich schwieriger. Da gehe ich im Bedarfsfall auch mal auf 90%. Darüber aber aus den genannten Gründen nicht mehr. Ausnahme würde ich natürlich, wie oben, machen, wenn der Verbrenner-Einsatz zuverlässig vermieden werden kann.
Irgendwann sollte aber auch der Verbrenner mal laufen; bestenfalls so lange, dass er auch warm wird…
Und zur Fragestellung des TE:
Die Behandlung des Fahrakkus ist aus den elektrisch gefahrenen km überhaupt nicht ersichtlich; selbst, wenn die elektrisch gefahrenen km objektivierbar sind (solange nicht genullt wurde oder der km-Zähler im vierstelligen Bereich bleibt).
Wie unser modmax schon schrieb: Der SOH müsste technisch objektiv festgestellt werden.
Aber insgesamt ist der Fahrakku beim Gebrauchtkauf eher noch nicht das große Problem. Korrigiert mich, aber es gibt noch keinen PHEV, älter als 3 1/2 Jahre?
Die Garantie auf Fahrakku und HV-Komponenten beträgt acht Jahre, nicht nur für den Erstbesitzer.
Angesichts der nicht unerheblichen sonstigen Probleme fände ich für den Gebrauchtkauf beim Ford Kuga:
Nicht ohne verlängerte umfassende Ford-Garantie - zumindest 5, besser aber 7 Jahre !
Viel Glück !