Das mit dem Vignale hat mich auch überrascht. Das scheint sehr speziell und Ford-eigen zu sein. Kleinere Händler müssen mit Bestellungen zumeist bereits über einen Haupt-Händler gehen. Wenn der kein Vignale-Händler ist, kommt zusätzlich eine dritte Händler-Partei ins Spiel und der kleine Händler hat keinen Gewinn mehr, nur noch die Arbeit und das Risiko.
Ist also sehr speziell und für kleinere Händler schon schwierig. Sehr speziell.
Ich kaufe meine Fahrzeuge immer vor Ort und musste bisher nicht übermäßig mehr bezahlen, wenn überhaupt. Der Einkaufs-Tourismus bei einem KFZ rächt sich dann, wenn es Probleme gibt.
Ich lege Wert auf Vertrauen und Nähe. Mein Händler bot mir sofort, bereits zu Beginn der Misere, an, vom Kaufvertrag zurück treten zu können.
Ob mir das bei den provisionsabhängigen Mega-Verkäufern „passiert“ wäre, die genau wissen, der kam wegen des Preises und das wahrscheinlich auch nur einmal? Diese Annahme wird dann auch für den Kunden gelten, der einen Wagen schnellstmöglich will und nur deswegen kam. Einmal oder kein Mal ist in beiden Fällen doch logischerweise die betriebswirtschaftliche Frage für den Händler.
Ähnlich ist es dann natürlich auch bei Werkstatt-Problemen.
Ich denke, da ist’s grundsätzlich besser, nach einem ortsfernen Kauf lieber gleich eine ortsnahe Vertrags-Werkstatt aufzusuchen und da guten Kontakt aufzubauen. Spätestens mit dem nächsten, andernorts gekauften, Wagen wird diese Werkstatt dann aber auch keine Begeisterung mehr zeigen können.
Wir haben hier einen sehr großen überregionalen Händler in der Region, der allen kleinen Händlern offensichtlich das Leben schwer macht. Und dafür gäbe es überhaupt keinen Grund; jedenfalls keinen rationalen Grund, nur die emotionale Beeinflussbarkeit der Kunden, die sich von der gebotenen Darstellung, den vielen Fahrzeugen/„Spielzeugen“ auf dem Gelände blenden und verführen lassen. Das „Supermarkt-Erlebnis“, Spielplatz für große Jungs...
Dort arbeiten mehrere Verkaufs-Profis in großen Showrooms. Die Werkstatt ist dagegen im Vergleich unterdimensioniert klein und hat Termin-Probleme.
Die Kunden fahren in die Werkstatt zu den kleineren Händlern, u. a. zu meinem Händler. Dieser hat keinen angestellten Verkäufer, setzt sich zum Verkauf selbst zum Kunden in bescheidener Umgebung und hat im Verhältnis deutlich mehr Mitarbeiter in der Werkstatt.
Der Händler kann aber auch die Arbeits-Woche für die Werkstatt nicht verlängern. Werkstatt-Termine werden sodann natürlich bevorzugt seinen Stammkunden vergeben.
Mein Fahrzeug-Preis war definitiv nicht höher.
Fazit:
Wenn Wartezeit nicht das ko-Kriterium ist, möglichst ortsnah dort kaufen, wo der Händler keine übermäßigen Showrooms , Lounges und eine Überzahl an Verkaufs-Profis finanzieren muss, menschliche Nähe und Vertrauen möglich ist sowie eine bekannt gute Werkstatt mit wenig Personal-Fluktuation vorhanden ist.