Ein kleiner Exkurs zum Thema:
Ich weiß nicht, ob ich da zu naiv bin, aber dass die Akkus beim Laden eine solche Hitze entwickeln, hätte doch bei der Konzeption des Autos, spätestens in der letzten und finalen Testphase den Konstrukteuren klar sein müssen.
Das ist doch dann imho in Verantwortung für die Sicherheit des Fahrzeugs Stehenden Dr.Binse, dass entsprechende „Abschirmmaßnahmen“ zu brennbaren Teilen hätten getroffen werden müssen.
Ich bleibe bei meiner Vermutung (wie schon im Dieselskandal ursächlich), Ford musste, wie auch andere Fahrzeughersteller, die noch keinerlei Erfahrung mit der Hochvolttechnologie des elektrischen Antriebs hatten, schnellstmöglich den Flottenverbrauch senken, um nicht irre Strafsummen an die EU abdrücken zu müssen. Also sprießen jetzt die PHEV wie Pilze im Herbst aus dem Boden und müssen dafür herhalten, zunächst über diese Autos (reine E-Autos sind eben für viele zu unpraktikabel wegen des Ladeaufwands und der vergleichsweise niedrigen Reichweite in Verbindung mit einem desaströsen öffentlichen Ladenetz in Deutschland) den Flottenverbrauch senken.
Durch den politischen Druck mussten die Newbie in der E-Autoentwicklung mächtig Gas geben, um schnellstmöglich ihre PHEV auf den Markt zu werfen.
Hersteller wie Toyota und Mitsubishi, die schon seit Jahren solche Autos im Portfolio hatten, haben sich die Anfangsentwicklungshörnchen schon abgestoßen und sich mit ein paar Modellen auf dem Markt etablieren bzw. nunmehr auf den jahrelangen Erfahrungen aufbauen können.
Entwickler von Ford oder auch namhaften deutschen Herstellern hatten aber gar nicht die Zeit, in Ruhe zu entwickeln, weil ihnen eben genau die politisch verordneten Strafzahlungen im Nacken sitzen! Der Politik ist es scheißegal, wie schnell oder langsam es die Fahrzeugindustrie schafft, co2-im Betrieb-neutrale Fahrzeuge zu entwickeln - Also für die Hersteller schön den Druck aufgebaut, zackig zu entwickeln - und dabei können eben leider auch Entwicklungsfehler passieren, wie jetzt hier im Falle des Kuga PHEV, die aber eben nicht nur fehlende Abdeckungen von Querlenkern, flatternde Motorhauben, sich selbst entleerende Starterbatterien, schwierige Software-Update-Prozesse für den Kunden, schlechte Spaltmaße, usw. beinhalten, sondern offensichtlich auch lebensgefährliche baulich bedingte Konstruktionen.
Man kann echt nur hoffen, dass der bis hierhin produzierte Kuga PHEV nicht so maßgeblich falsch konstruiert wurde, dass eine Herstellung der Sicherheit durch „einfache“ bauliche Veränderungen überhaupt noch möglich ist und die 6500 in Deutschland bereits zugelassenen PHEV nicht für die Tonne sind... das wäre sicherlich für den eh schon finanziell angeschlagenen Konzern wahrscheinlich das wirtschaftliche Aus (betrachtet man die Weltproduktion des erfolgreichsten Ford Modells).
Das ist natürlich sehr schwarz gemalt und (hoffentlich) sehr überzogen, nichts desto Trotz wird Ford ganz schön strampeln müssen, um sich hier wieder freizuschwimmen und das Kundenvertrauen zurückzugewinnen.
Vielleicht stehe ich mit meinen Überlegungen und Mutmaßungen alleine hier im Forum, aber wenn ich die Stimmung hier feinfühlig betrachte, dreht sich diese teilweise schon vom überwiegendem „Verharmlosen“ des Hauptproblems in eine kritischere Haltung...und das imho völlig verständlich.
Sicherlich war der Schachzug von Ford, den aktuell Betroffenen mal eben 350€ als „Schmerzensgeld“ unbürokratisch über einen Gutschein auszuzahlen nicht der schlechteste, aber Ford muss jetzt imho einfach mal liefern ...
Gruß