Also jetzt muss ich auch noch mal meinen Senf dazugeben…
Ich war ja zu Kuga PHEV-Zeiten auch ein Verfechter: Mein PHEV muss auch bei Minus 10 Grad elektrisch fahren… Nach zwei Jahren intensiver Erfahrungen mit einem BEV komme ich zu dem Schluss, dass ein PHEV ja vielleicht gar nicht darauf ausgelegt ist, bei niedrigen Außentemperaturen im EV-Modus fahren ZU MÜSSEN🤷🏻♂️
Klar, für die Umwelt ist es immer besser, im EV—Modus zu fahren, ABER, ein Netto 11kW-Akku kommt vielleicht gerade mal 30km weit, wenn ich mit Handschuhen, Russenmütze und Fellmantel im Winter Autiofahren möchte.
Vielleicht ist Ford ja in der Tat gar nicht daran gelegen, dass die Fahrakkus bei niedrigen Temperaturen dermaßen durch zwanghaftes Kurzstreckengefahre gestresst zu werden, wenn es im Antrieb die Alternative Verbrenner gibt.
Nicht umsonst werden die Garantieversprechen für die kleinen Akkus immer weiter zurückgeschraubt…Beim BEV ist das anders, da geht es eben nicht anders, weil kein zweites Herz zur Verfügung steht, der politische Druck zur E-Mobilität einfach so groß ist, irgendwelche E-Modelle auf den Markt werfen zu müssen und die 40-50%ige Reduzierung der Reichweite im Winter geflissentlich zu unterschlagen.
Es ist doch beim PHEV wahrscheinlicher, dass ein durch Kälte gestresster Verbrennermotor eher die Garaniteleistungen überlebt als ein gestresster 11kW-Fahr-Akku, der auf 5km Fahrten nicht einmal Betriebstemperatur erreicht und bei niedrigen Temperaturen ungleich schneller altert als ein Verbrenner…
Ich mag das Konzept eines PHEV ja grundsätzlich nach wie vor (würden die Fahrakkus um die 100km auch im Winter schaffen sogar noch mehr, wenn ich ansonsten regelmäßig auch den Verbrenner auf der Langstrecke benötigen würde), aber ich komme irgendwie nicht so ganz dahinter, warum man, will man dankenswerter Weise elektrisch unterwegs sein, in diesem Zusammenhang den Hersteller heftig kritisiert, wenn das System entscheidet, ich fahre jetzt mit dem Verbrenner, weil ich als System es für „gesünder“ und „effizienter“ erachte, nicht konsequenter Weise den Weg geht und nach Sammeln von ersten positiven Erfahrungen mit der E-Mobilität unter Nutzung eines PHEV nicht auf einen BEV wechselt - da muss man sich dann keine Gedanken mehr drum machen, welchen Antrieb das Auto nun nutzt…🤷🏻♂️
Für mich bleibt beim Kauf eines PHEV nach wie vor entscheidend, passt das Strecken- und Fahrprofil zu diesem Antriebskonzept oder passt nicht doch eher ein sparsamer Vollhybrid oder dann doch ein BEV?
Genießt doch im Sommer die Möglichkeiten, 60km rein elektrisch zu fahren, aber überlasst im Winter doch dem Auto und seiner „Intelligenz“ weitgehend die Entscheidung, was es für die bessere Antriebswahl hält…
Im Übrigen, einfach mal so auch noch den Kostenfaktor „Betriebskosten“ angesprochen - ich habe für eine Inspektion 220€ bezahlt, ich zahle bis 2031 keine Steuern, ich habe seit Betrieb meines BEV bei einer Leistung von 300 PS durchschnittliche „Treibstoffkosten“ in Höhe von 7,67€, da kann man sich auch die Mehrkosten bei der Anschaffung schönreden…🤣
Grüße