Erfahrungen mit der rein elektrischen Reichweite des PHEV und den kombinierten Verbrauchswerten kwh+Benzin

  • ... gefahren wird immer EV jetzt und der Stadtverkehr wird fast ausschließlich elektrisch gefahren und der genannte Verbrauch war es hauptsächlich eine Fahrt von A nach Weiden mit 95% BAB hin und 2/3 BAB und 1/3 Landstraße zurück und dann noch 35km Stadt Land dazu und wenn geht mit ACC bei 135kmh BAD und 105 Landstraße

    Verstehe ich das richtig? Die ganze Strecke von knapp 500 km im Modus" Normal/EV jetzt"? Egal wie voll oder leer der HV-Akku ist?


    Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen das auszuprobieren, kann mir aber gut vorstellen, dass das höchst ineffizient ist.


    Auf so einer Route würde ich nur in der Stadt mit "Eco/EV jetzt" und auf der Autobahn oder Landstraße mit "Eco/EV später" fahren.

  • Ändert vermutlich nichts, zumindest bei meinem Kuga ist das völlig egal.

    Wie ich schon an andere Stelle mal schrieb, gibt es bei gleicher Fahrweise zwischen Normal und Eco keinen Unterschied, solange rein elektrisch oder über Land mit konstanter Geschwindigeit gefahren wird. Der Eco-Modus ist nur dann sparsamer, wenn im Hybrid-Betrieb oft beschleunigt und gebremst weren muss. Der Verbrennungsmotor bleibt dann konsequenter in dem für den Atkinsonzyklus optimalen


    Ich hatte Ende vergangenen Monats die Gelegenheit das mal auszutesten, da ich bei identischen Randbedingungen mehrmals dieselbe Route über kurvige Landstraßen durch etliche Dörfer im ebenen Land fahren musste, ohne Lademöglichkeit zwischendurch. Gefahren bin ich im Modus "Eco/EV später" und zum Vergleich auch zweimal hin und zurück im Modus "Normal/EV später". Bei "Eco" lag der Verbrauch um die 5,2 l/100km, bei "Normal" über 6 l/100km.

  • vom 25. Juli 2022:

    ... Ich hätte nur nicht gedacht, dass man bei 4,3 l/100 km schon auf 4,64 kWh/100 km herunter kommt. Wenn ich bei mir genug Daten gesammelt habe, werde ich mal mal versuchen eine Kurve aus den Kombinationen von l/100 km und kWh/100 km zu erstellen. Bei einem optimal konstanten Fahrprofil müsste es ja theoretisch eine Gerade werden.

    Versprochen ist versprochen ... ;)

    Wo ich also gerade hier im Thema bin: Das ist meine Grafik mit den kombinierten Verbrauchswerten und der zugehörigen daraus gemittelten Geraden.


    pasted-from-clipboard.png


    Die roten Punkte sind meine Monatsverbrauchswerte, wie ich sie hier auch im entsprechenden Thread veröffentlicht habe. Diese Werte sind am Monatsende durch getankte Liter und von Energielieferanten bezogene kWh mit allen Ladeverlusten ermittelt. Die blauen Punkte sind entweder einzelne Ladeturns, wobei der Bezinverbrauch vom Bordcomputer stammt, oder reine Hybridfahrten ohne Änderung der Akkuladung.


    Mich hat es selbst überrascht, wie nah die Punkten an der idealen Geraden liegen, obwohl die gefahrenen Routen teilweise sehr unterschiedlich waren. Der graue Bereich stellt eine Abweichung im Gesamtenergieverbrauch von +/-10% dar. Fast alle Punkte liegen in dieser Toleranz. Punkte oberhalb der Geraden zeigen Mehrverbrauch durch höhere Geschwindigkeiten, wobei ich selten über 130 km/h fahre, oder durch Klimatisierung. Punkte unterhalb der Geraden stammen von langsameren Fahrten und/oder gemäßigten Außentemperaturen. Allerdings fahre ich das Auto ja erst seit Ende März. Einen richtigen Winter kennt es also noch nicht. Die ersten zwei Ausreißer rechs oberhalb des grauen Bereichs stammen aber schon von Fahrten bei Frost. Da bin ich mal gespannt, wie sich das die nächsten Monate entwickelt.


    Die zweite Skala für die Netto-Energie habe ich unter folgenden Annahmen definiert:

    Der Verbrennungsmotor im Atkinsonzyklus sollte einen thermischen Wirkungsgrad vom ca. 35% haben. Den Energiegehalt von einem Liter E10 habe ich mit 8,5 kWh angenommen. Ein Liter Benzin liefert dem Antrieb also eine Netto-Energie von etwa 3 kWh. Das ist auch plausibel und kann sehr gut an der Leistungsanzeige im Cockpit überprüft werden. Bei konstant 130 km/h auf ebener Strecke zeigt diese bei mir etwa 30 kW an und der Bordcomputer 7,5 l/100km. Nach meinen Annahmen ergibt sich aus 7,5 l/100km ziemlich genau 29 kW bei 130km/h.

    Für den elektrischen Anteil rechne ich mit einem Wirkungsgrad von 80%. Dieser ergibt sich aus einem Wirkungsgrad von 95% bei permanent erregten elektrischen Maschinen sowie den Lade- und Bereitstellungsverlusten.


    Die gemittelte Gerade liefert so auch tatsächlich für jede Kombination aus Benzin und Elektrizität annähernd dieselbe Netto-Energie-Summe, bislang sind das bei mir 18,5 kWh/100km. Mal schauen, wie es nach einem vollen Jahr aussieht, wenn der Winter vorbei ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kuga-Stromer ()

  • Einen richtigen Winter kennt es also noch nicht. Die ersten zwei Ausreißer rechs oberhalb des grauen Bereichs stammen aber schon von Fahrten bei Frost.

    Erstmal vielen Dank, dass Du diese aufwändige Datenerfassung und Auswertung mit uns teilst.


    Meine Prognose für den Winter ist, dass sich eine zweite Gerade parallel zur jetzigen herausbildet, mit entsprechend höheren Verbräuchen.

  • Spätestens seitdem Ford seinen Bestseller Pickup-Truck F-150 unter dem Namen „Lightning“ als reines Elektrofahrzeug auf den Markt gebracht hat, ist das Thema Reichweitenangst in der Mitte der US-amerikanischen Bevölkerung angekommen.


    Da sich das Thema bekannterweise aufgrund der Batterie-Zell-Chemie (Elektrolyt) bei niedrigen Temperaturen im Winter verschärft, hat Ford jetzt Tipps für die Fahrer des Lightning veröffentlicht, die sich sinngemäß auch auf den Kuga PHEV übertragen lassen:


    - Nach Möglichkeit immer in der Garage parken

    - Beim Parken immer das Ladekabel angeschlossen lassen

    - Vor der Fahrt Schnee vom Fahrzeug entfernen, um den Luftwiderstand zu reduzieren

    - Langsamer fahren

    - Auf den korrekten Luftdruck der Reifen achten

    - Vor einer längeren Fahrt das Fahrzeug an der Wallbox angeschlossen lassen und eine Abfahrtszeit über die FordPass App einstellen, damit die Batterie vorgewärmt wird

    - Anstatt das ganze Fahrzeug aufzuwärmen, die Sitz- und Lenkrad-Heizung nutzen.

  • ... Meine Prognose für den Winter ist, dass sich eine zweite Gerade parallel zur jetzigen herausbildet, mit entsprechend höheren Verbräuchen.

    Das wäre die eine mögliche Darstellung: Eine Frühling/Sommer/Herbst- und eine Winterauswertung. Die andere ist, das Jahr einfach zu komplettieren, wodurch sich die Gerade einfach nach rechts oben parallel verschieben wird. Die spannende Frage dabei ist nur: Wie weit verschiebt sie sich. Da ich im Winter weniger fahre, werde ich auch weniger Daten haben, was zu einer ungleichen Gewichtung führt. Für eine faire Beurteilung sollte ich mich also auf die Monatswerte beschränken.

  • Ich hatte Ende vergangenen Monats die Gelegenheit das mal auszutesten, da ich bei identischen Randbedingungen mehrmals dieselbe Route über kurvige Landstraßen durch etliche Dörfer im ebenen Land fahren musste, ohne Lademöglichkeit zwischendurch. Gefahren bin ich im Modus "Eco/EV später" und zum Vergleich auch zweimal hin und zurück im Modus "Normal/EV später". Bei "Eco" lag der Verbrauch um die 5,2 l/100km, bei "Normal" über 6 l/100km.

    Diese Tests habe ich in allen möglichen Variationen und unter allen möglichen Aussenbedingungen in den vergangenen knapp zwei Jahren durch, inkl. der Erfassung der Verbrauchsdaten.

    Ich fahre als Pendler sehr häufig die immer gleiche Strecke, da kann man alle möglichen Dinge ausprobieren und aus meinen Verbrauchsdaten ergeben sich keine Verbrauchsvorteile des Eco-Modus gegenüber dem Normalmodus. Auch an den Motordrehzahlen kann ich keine Unterschiede zwischen den beiden Modi sehen (erfasst mittels Forscan).

    Meine Referenzstrecke ist dabei zwei mal 78 km lang, die einfache Strecke besteht aus 83% AB, 12% Bundesstrasse und 5% Stadtverkehr.

    PHEV ST Line X in Sedona Orange mit allem, ausser Pano-Dach und AHK, gebaut 09/2020


    FordPass auf S24 mit Android 14.


  • ... Meine Referenzstrecke ist dabei zwei mal 78 km lang, die einfache Strecke besteht aus 83% AB, 12% Bundesstrasse und 5% Stadtverkehr. ...

    Wie gesagt, auf der Autobahn und in der Stadt konnte ich auch keinen Unterschied feststellen. Und wenn die 12% Bundesstrasse dann noch eine recht konstante Geschwindigkeit zulässt, gibt es auch da weder am Drehzahlverhalten, noch am Verbrauch einen Unterschied. Und selbst wenn die Bundesstraße mit vielen unterschiedlichen Geschwindigkeitsbeschränkungen über die Dörfer geht, wäre das bei 12% Anteil bestenfalls ein Unterschied von 0,1 l/100km.


    Von daher ist das nachvollziehbar und überrascht mich nicht. Den niedrigsten Verbrauch im Eco-Modus hatte ich übrigens im Frühjahr festgestellt, als ich öfter im Oberbergischen ausschließlich auf Landstraßen unterwegs war. Da geht es nur kurvenreich mit laufend wechselnder Geschwingkeit bergauf und -ab. Ein Paradies für Motoradfahrer und offensichtlich auf für den Kuga PHEV. Da ich aber ohnehin das sanftere Verhalten des ACC im Eco-Modus mag, mache ich mir auch keine großen Gedanken mehr darüber.


    Erst die beschriebene Route, übrigens in Mecklenburg, reizte mich mal wieder vergleichweise den Normal-Modus zu nutzen. Aber was soll's, auch wenn der ECO-Modus für manche nutzlos ist, Schaden richtet er auch keinen an. Und die Hintergrundfarbe des Cockpit-Displays finde ich auch angenehmer, ;)

  • Bei 80% BAB-Strecke oder sonstigen höheren/ gleichbleibenden Geschwindigkeiten kann der Eco-Modus seinen Verbrauchs-Vorteil natürlich überhaupt nicht ausspielen.

    Die verminderte Gasannahme und die stärkere Rekuperation machen sich hier nicht bemerkbar. Letzteres ggf. auch nicht voll in der Stadt, weil die fehlende Rekuperation im Normal-Modus durch mehr Bremseinsatz wieder ziemlich ausgeglichen wird. Dann bleibt potentiell nur noch die verminderte Gasannahme.

    Ich nutze den Eco-Modus im Kurzstrecken-Betrieb, Stadt und Überland im E-Betrieb. Ich mag die stärkere Rekuperation/Bremswirkung des E-Motors. Auch die verminderte „Gasannahme“ passt zum E-Betrieb und der Entschleunigung.


    Auf der BAB kommt dann der Normal-Modus mit EV Später zum Einsatz oder auch mal gleich der Sport-Modus. Nur so ab und zu halt, bei aller sonstigen Eco-Vernunft… hör ich den Verbrenner auch gerne mal.

    Jedenfalls den „geplanten Verbrenner“; nicht den ungewollten Verbrenner-Start beim Brötchen holen mit aufgeladenem Fahrakku…


    Aber die bevorzugten Fahr-Modi sind für jeden individuell. Der Kuga gibt’s in der Hinsicht, mit seiner Vielseitigkeit, jedenfalls her.


    Vielen Dank für die Mühe und die geteilten Erfahrungen, Kuga-Stromer.

    Luxus-Problem Kuga PHEV Titanium X - Probe gefahren, verliebt und ohne weitere Prüfung verlobt -

    Pflicht-Angaben: 07.2020 bestellt, Produktion 12.2020, Anlieferung 13.01.21. Brief von Ford ließ zwei Monate auf sich warten. Übernahme am 13.03.2021. Null Antworten von Ford, von Bestellung bis heute. Überwiegend Freude am Fahren, aber vergeblich auf Problemfreiheit gehofft. Ford Pass App auf IOS

  • Da drängt sich mir die Frage auf, ab welchen Literpreis sich der böse Modus EV Laden rentiert bzw. günstiger ist als am Kabel den Akku aufzuladen? :S Das müsste dann doch einen FHEV imitieren, richtig?

    Ford Kuga PHEV in Magnetic Metallic

    Ausstattung: ST-Line X


    Alle Pakete (Technologie, Assistenz, Winterpaket ll) + schwenkbare AHK außer Panoramadach

    Ganzjahresreifen auf 18 Zoll


    Bestellt: 19.01.2022

    Geplante Produktion: 14.07.22

    Baudatum: 18.07.22

    SYNC Version: SYNC3 v3.4.21194

    Geplante Lieferung: 25.08.22

    Lieferung an Händler: 18.08.22

    Abholung: 27.08.22