Wieviele sind denn schon „hoch gegangen“ und bei wievielen davon lag es an der nicht vollständig bearbeiteten Kurbelwelle?
Nach meinem Verständnis gab es da in der Vergangenheit mal ein Verständnisroblem bei der Übersetzung aus den englischen Unterlagen zu den Rückrufen. Ich habe die Problematik seinerzeit so verstanden:
1.) Es gab wegen einer kurzzeitigen Störung in einer Fertigungslinie eine geringe Anzahl an nicht sauber polierten Bauteilen, die dann in die Motorenproduktion eingeflossen sind. Die Fahrzeuge die diese Motoren verbaut bekommen haben, hat man alle identifiziert, aber bis dahin sind einige der Motoren schon kaputt gegangen. Hierzu gab es den ersten Rückruf für die Fahrzeuge mit dem potentiell gefährdeten Motoren.
2.) Bei einem Teil dieser Motorschäden kam es zu einem Brand, bei der Untersuchung der Brandursache hat man festgestellt, daß sich die beim Motorschaden ausgetretenen Betriebsflüssigkeiten unter dem Motor gesammelt und aufgrund des zu geringen Abstandes zu heißen Bauteilen entzündeten.
Da Verbrennermotoren im Laufe ihres Lebens häufiger dazu neigen, undicht zu werden wurde die Problematik als generelle Brandgefahr für alle Fahrzeuge eingestuft und da man den Motorraum nicht einfach umgestalten oder größer machen kann, hat man kurzfristig für alle Fahrzeuge weltweit einen Rückruf initiert, bei dem Löcher in den Unterboden geschnitten wurden, so dass evtl. austretende brennbaren Flüssigkeiten ablaufen und sich so nicht entzünden können. Zusätzlich führt das entfernen der Lamellen im Kühlerverschluss zu einer besseren Durchlüftung des Motorraums, so dass die Gefahr des Ausgasens austretender Flüssigkeiten verringert wird.
Beide Änderungen flossen in die Produktion neuer Fahrzeuge ein.
In dem Rückruf zu 2) wurde erklärt, das man die zugrundeliegende Erkenntnisse aus den Brandfällen die aus der Problematik in 1) entstanden sind, gewonnen hat.
3) Weiterhin hat man festgestellt, dass im Falle einer Motorstörung die Motorsteuerung nicht im ausreichenden Maße reagiert um kapitale Motorschäden zu verhindern, diese Problematik will man mittels Softwareanpassungen beheben, dazu hat man einen weiteren Rückruf initiert und das wohl, bevor man die Softwareanpassungen fertig gestellt hatte.
Weder aus 2) noch 3) erschließt sich mir, das der europäische Kuga PHEV/FHEV ein Problem mit unsauber gearbeiteten Motorteilen hat und deswegen dessen Zuverlässigkeit leidet.
Ganz allgemein gibt es bei allen Herstellern mal (frühe) Motorschäden und der hier genannte ist der erste beim Kuga, von dem ich bisher gelesen habe.