Qualitätsprüfung?
… nicht nur über Monate und leider nicht nur den Motor betreffend.
Im vorliegenden Fall erscheint auch die Historie und Chronologie der Darstellung seitens Ford interessant:
Zunächst werden - ursächlich für das Problem - Mängel an einem einzelnen (!) Pleuellager eingeräumt. Schuld sei eine Arbeitsgruppe, welche dieses eine (!) Pleuellager unzureichend poliert habe… Also nicht so schlimm, ist ja nur eines und kommt auch nur selten dadurch zum Motorschaden…
Eine %-Angabe dazu, welche die Laufleistung der mangelhaften Motoren statistisch gar nicht erfassen kann - und fertig.
Mit dieser Problem-Begründung von Ford wurde das schon zu Beginn sehr interessant. An anderer Stelle dazu schon geschrieben:
Kann man ernsthaft glauben, dass nur ein einzelnes Pleuel-Lager (von wohl vieren) nicht ausreichend poliert wurde?
Wie sollte man sich das in den Arbeitsabläufen vorstellen? Wenn das zuträfe, müssten demnach vier verschiedene Arbeitsgruppen für vier verschiedene Pleuellager zuständig sein - Gruppe 1-4 für jeweils Zylinder 1-4.
Und dann bitte nicht durcheinander bringen und 2 schlecht polierte, 3 oder 4, auf einmal in den Motor…
Auch wenn es Mexiko ist, schwer vorstellbar. Mit vier mangelhaften Pleuellagern könnte man wohl rechnen.
Der Aufschrei und die Aufmerksamkeit der Fachpresse war entsprechend.
Aber auch egal, denn Ford hat das so wohl selbst nicht mehr für glaubwürdig gehalten und hat umgeschwenkt:
Plötzlich gibt es dieses Problem gar nicht mehr. Es gäbe überhaupt kein Problem am Motor, so die aktuelle Aussage von Ford.
Das Ganze wird nur als Vorsorgemaßnahme gemacht.
Am Motor sind überhaupt keine Mängel und deshalb sind daran auch keine Nachbesserungen erforderlich.
Und weil sich Underhoodfire zu schlimm anhörte, wird auch das geändert in „Engine Compartment Updates“.
Insgesamt ein kommunikativer Schlingerkurs und das ziemlich genau so unqualifiziert wie in anderen Bereichen.
Mir sind in 45 Jahren motorisierter Mobilität jedenfalls in Ausprägung und Häufigkeit noch von keinem Hersteller solche Versuche begegnet, als gutgläubiger Kunde verarscht zu werden.
Ich meinte jedes Mal, schlimmer geht nimmer.