Moin moin liebe Kuga-Gemeinde!
Ich habe mich heute einmal vor den Rechner gesetzt und einen "blauen Brief" an meinen "Lieblingsverein" die Deutsche Umwelthilfe geschrieben - in Kopie an die Redaktionen von Auto-Zeitschriften und Automobilclubs:
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Sehr geehrter Herr Resch,
sehr geehrte Damen und Herren der Deutschen Umwelthilfe,
als Fahrer eines Plug-In-Hybrid-Kraftfahrzeugs (Ford Kuga PHEV) muss man sich in im Gespräch mit anderen Menschen so einiges anhören, wenn man sich zu diesem Typ PKW bekennt; angefangen von „Pseudo-Elektro-Auto“ über „legitimierte Steuerhinterziehung“ bis zur Bezeichnung als „Subventionsbetrüger“ ist da alles vorhanden!
Grund für diese aus meiner Sicht polemische und pauschalierte Kritik ist sicherlich auch die Deutsche Umwelthilfe, die u.a. durch so reißerische Artikel wie „Deutsche Umwelthilfe belegt besondere Klimaschädlichkeit von Plug-In-Hybriden“ diese Meinung in der Öffentlichkeit anfeuert.
Zu Beginn möchte ich hier allerdings auch meine Zustimmung in dem Punkt signalisieren, dass die steuerliche Besserstellung der PHEV-Fahrzeuge gegenüber beispielsweise sparsamen Diesel-PKW vollkommen verfehlt ist und falsche Kaufanreize schafft!
Jemand, der geschäftlich mit seinem Fahrzeug 50.000km jährlich unterwegs ist, ist mit einem sparsamen Diesel-PKW definitiv umweltfreundlicher unterwegs, als mit einem Plug-In-Hybrid; zumal auch dann, wenn der Geschäftsmann keine Möglichkeit hat, sein Fahrzeug kostengünstig zu laden, sondern dafür den eigens bezahlten Haushaltsstrom nutzen muss, während er für den Kraftstoff des Verbrennungsmotor eine Tankkarte seines Arbeitsgebers nutzen kann!
Aber mit Ihrer pauschalierten Kritik werden auch jene Autofahrer an den „Umweltpranger“ gestellt, die sich den Plug-In-Hybrid bewusst gekauft haben, um den größten Teil der täglichen Fahrten elektrisch zu absolvieren, den Akku an der heimischen Steckdose oder Wallbox möglichst oft zu laden und so Verbrauchswerte zu erreichen, die weit unter 3l/100km liegen!
Und das sind im privaten Bereich die überwiegende Mehrheit der PHEV-Nutzer!
Ich bin Mitglied im Kuga-Forum (www.kuga-forum.de) und wer sich einmal die Arbeit macht, dort hineinzusehen, wird feststellen, dass die Fahrer permanent versuchen, möglichst große elektrische Reichweiten und günstige Verbrauchswerte zu erreichen.
Ihre Ausführungen in der Öffentlichkeit zur Umweltschädlichkeit ist für diese Menschen ein Schlag ins Gesicht und eine Beleidigung dieser Fahrerinnen und Fahrer!
Natürlich können Sie jetzt argumentieren, dass Ihre Tests die Umweltschädlichkeit ja belegt hätten, aber diese Belege basieren natürlich auf den gewählten Testkriterien!
Da ist zunächst einmal die Auswahl der getesteten Fahrzeuge zu kritisieren; sehr schwere und besonders leistungsstarke PHEVs wie den Volvo XC40 oder gar den Porsche Cayenne heranzuziehen ist nicht praxisnah!
Hätten Sie Ihre Tests mit PHEV-Fahrzeugen der Mittelklasse wie Hyundai Ioniq, Kia Niro oder auch den Ford Kuga PHEV durchgeführt, wären die Ergebnisse sicherlich anders!
Natürlich liegt der Praxisverbrauch dieser Fahrzeuge deutlich über dem WLTP-Normverbrauch (beim Kuga beispielsweise 1,2 l/100km) aber dies ist ein Umstand, der heute praktisch auf alle auf dem Markt befindlichen Kfz zutrifft.
Wenn ich dann noch den PHEV entweder überwiegend mit leerem Akku im Modus „Sport“ oder im „Lademodus“ bewege, dann muss ich mich über Co2-Emissionen nicht wundern, die den Normwert um das Vielfache übersteigen.
Wenn man seinerzeit einen „VW Lupo 3L“ mit Vollgas über die Autobahn bewegt hätte, wäre der Verbrauch auch um wenigstens das Dreifache über dem Normwert gewesen – wäre das dann ein Beleg für die Ineffizienz dieses Fahrzeugs? Wohl kaum!
Aber genau das machen Sie in Ihrem Test – da wird ein PHEV langfristig im „Lademodus“ gefahren und sich dann beschwert, dass der Verbrauch hoch und daher das System schlecht ist!
Jeder PHEV-Fahrer weiß, dass dieser Modus lediglich dafür vorgesehen ist, bei leerem Akku etwas elektrische Energie zu speichern, um bei einer bevorstehenden Innenstadtfahrt, diese dann rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei zu bewerkstelligen!
Natürlich steigt bei einer solchen Fahrt der Kraftstoffverbrauch, denn die elektrische Energie muss ja erst einmal erzeugt werden – wenn man aber danach die gefahrene rein elektrische Distanz gegenrechnet, kommt man auf wesentlich bessere Verbrauchswerte – so geschehen und bewiesen in einem entsprechenden YouTube-Video eines Kuga PHEV-Fahrers (https://www.youtube.com/watch?v=-2fEDwYlQJc&t=368s).
Diese Dinge beweisen in der alltäglichen Praxis der PHEV-Fahrer, dass das System des Plug-In-Hybrid sehr wohl funktioniert und nicht das System an sich das Problem darstellt, sondern der Kopf des Nutzers, der hinter dem Steuer dieses Autos sitzt – ich fahre meinen PHEV momentan mit einem Kraftstoffverbrauch von unter 2l/100km - da bin ich weder „Subventionsbetrüger“ noch „Steuerhinterzieher“ und ich wehre mich hiermit im Namen aller umweltbewussten PHEV-Fahrer und Fahrerinnen in Deutschland gegen dieses Gebaren der Deutschen Umwelthilfe und erwarte auch von den Instanzen, die sich selbst damit rühmen, eine „Autoinstanz“ oder „Anwälte der Autofahrer“ zu sein, dass sie diesem Treiben einmal mit praxisbezogenen Argumenten entgegenwirken.
Positive Beispiele gibt es ja genug! Der PHEV ist sicherlich nicht der „Sten der Weisen“ in der Zukunft des Automobils, aber eine Brückentechnologie, die ihre Daseinsberechtigung hat und es nicht verdient, in der Öffentlichkeit auf die momentan praktizierte Art und Weise behandelt und verteufelt zu werden.
Im Namen aller Autofahrer, die ihre Plug-In-Hybride aus voller Überzeugung möglichst sparsam und umweltschonen bewegen verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
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Ich glaube zwar nicht, dass diese Aktion irgendetwas Produktives bewirken wird, aber manchmal muss man seinem Ärger einfach mal Luft machen...
Gruß Jörg